Geschichte

Die Preußischen Kirchen in der Oblast Kaliningrad – Google Earth im Dienste des gefährdeten kulturellen Erbes

Christof Ringler

DIE PREUSSISCHEN KIRCHEN IN DER OBLAST KALININGRAD
GOOGLE EARTH IM DIENSTE DES GEFÄHRDETEN KULTURELLEN ERBES

Die folgende Arbeit ist im italienischen Original (online) am 3.9.2013 erschienen, und zwar in der Kulturzeitschrift „Predella“, Nr. 32,   Il „dono dei padri“. Il patrimonio culturale nelle aree di crisi, kuratiert von Elena Franchi. http://www.predella.it

Auch ein nur „virtueller“ Reisender kann zur Beobachtung des kulturellen Erbes einer Region beitragen, indem er sich der vom Internet angebotenen Möglichkeiten bedient, ohne sein Studio verlassen zu müssen. Eine „Exkursion“ in die bei den zeitgenössischen Europäern kaum bekannte, westlichste Provinz Russlands wird daher den jammervollen Zustand enthüllen, in dem sich Kirchen und andere Gebäude von kunsthistorischem Wert befinden: es handelt sich dabei um Bauten aus preußischer Zeit in der Oblast Kaliningrad (benannt nach Michail Iwanowitsch Kalinin, Revolutionär und prominentes Mitglied der kommunistischen Partei der Sowjetunion), dem nördlichen Teil des früheren Ostpreußens mit der Hauptstadt Königsberg, der Stadt Immanuel Kants.

1. SATELLITENBILDER

Viele internationale Einrichtungen nutzen bereits Google Earth als Unterstützung bei Überwachung des Zustands von kulturellem Erbe. Anhand der Satellitenbilder ist es möglich, den Zustand gefährdeter, archäologisch bedeutsamer Stätten zu bewerten und mögliche Bedrohungsbilder aufzuzeigen, denen sie unterworfen sein könnten. Im Jahr 2011 hat z.B. der Global Heritage Fund ein neues Alarm-System auf den Weg gebracht, welches Google Earth und andere, satellitengestützte Instrumente einsetzt, um die Kulturstätten vor den Gefahren von Bränden und Plünderungen, aber auch vor der Gefahr eines zu aufdringlichen und wenig nachhaltigen Tourismus zu schützen.[1]

Die Zusammenarbeit zwischen Google und Unesco – anhand von Google Maps, Google Earth und Google Street View   – hat darüber hinaus zu einer Kartographierung jener Örtlichkeiten geführt, die in der Liste des Welt-Kulturerbes verzeichnet sind.[2]

Aber auch eine häusliche Anwendung von Google Earth kann Früchte tragen, und sie kann bezeugen, wie wertvolle Denkmale aus einer Vergangenheit, die nicht interessierte oder die man vergessen wollte, in den Zustand der völligen Preisgabe geraten .

2. DIE OBLAST KALININGRAD

Viele Orte in Ostpreußen (inklusive der heute polnischen Gebiete) hatten sich schon 1938 einer Namensänderung zu unterziehen: häufig wurden die alten Ortsnamen, die den Behörden zu „pruzzisch“ oder „Litauisch“ erschienen, aufgrund der nunmehr nazistisch beherrschten Toponomastik durch „deutscher“ klingende Namen ersetzt.

Gegen Ende des 2. Weltkriegs, mit dem Heranrücken der Roten Armee, versuchte der Großteil der deutschen Bevölkerung das Gebiet zu verlassen, um gewaltsamen Übergriffen und Deportationen zuvorzukommen.[3]

Nach 700 Jahren deutscher Präsenz auf dem Gebiet Ostpreußens, dessen nördlicher Teil 1945 der Sowjetunion zugesprochen wurde, existierten noch mehr als 200 Kirchen; davon waren 134 völlig unbeschädigt, während 70 davon Schäden verschiedenen Ausmaßes erlitten hatten. Zwischen 1946 und 1948, im Zuge der Besiedlung des Landes durch Menschen, die aus den verschiedensten Gebieten der Sowjetunion stammten, begann eine neue Ära, in der die preußische Vergangenheit eliminiert oder zurückgedrängt wurde, um eine neue soziale Identität zu schaffen. Im Jahr 1950 war die Bevölkerung der Region nun schon ausschließlich eine sowjetische. Die evangelischen oder katholischen Kirchen wurden nun nicht mehr als Kultstätten gebraucht und daher abgerissen, um daraus Baumaterial zu gewinnen, oder sie wurden als Lagerhäuser, Ställe oder Kulturhäuser verwendet.[4] 

In Königsberg wurden jene noch vorhandenen Gebäude, die zu enge Gassen säumten, in denen keine Straßenbahn verkehren konnte, niedergerissen, um die Errichtung breiter Boulevards mit Bäumen und öffentlichen Grünflächen zu ermöglichen. Und an Stelle des Schlosses wurde eine riesige Fläche planiert, um den großen Palast der Sowjets darauf zu errichten – der aber wegen Bauschäden niemals bezogen werden konnte. Auf der Spitze dieses Palastes war „ein hoher Leuchtturm vorgesehen, der – schon von weitem sichtbar – den Charakter Kaliningrads als Hafen unterstreichen sollte.“[5]

Die neuen, heterogenen Bewohner Ostpreußens passten sich an die Landschaft und an das architektonische Ambiente an, indem sie die noch verwendbaren Gebäude aus preußischer Zeit in ihren Alltag integrierten. Im Lauf der Jahre sollte sich die eindrucksvolle Vergangenheit der Region in städtebaulichen Projekten und in jenen neuen Gebäuden widerspiegeln, die im Stil des „traditional prussian“ errichtet wurden.[6] 

„The cultural and material environment, which had been created by the German population deported from the region after the war, was gradually domesticated and turned into home. It is true that much oft he pre-war heritage was destroyed. However, in order to understand who the Kaliningrad people are, the processes of their contact with other cultural traditions are even more significant, specifically the processes during which the East Prussian Past was endowed with new meanings and significations“.[7] 

In den 50er Jahren des 20. Jhdts. wurden 26 Kirchen vollkommen zerstört. Die 60er Jahre  stellten den Höhepunkt der Verwüstungen dar: 29 Abrisse, darunter 11 in Kaliningrad; in  den 70er Jahren erfolgten 14, in den 80ern weitere 10 Abrisse. 1996 wurden nochmals 4 Kirchen zerstört. Der Verlust an kulturellem Erbe – allein, was die Kirchen betrifft, ganz zu schweigen von Schlössern oder anderen historisch bedeutenden Gebäuden – beläuft sich auf 158 Bauwerke.[8] Eine traurige Bilanz, die noch weiter ansteigt, wovon man sich selbst überzeugen kann, wenn man die Oblast Kaliningrad mittels des Programms Google Earth „besucht“.

3. DIE VIRTUELLE RUNDREISE DURCH EIN IN TRÜMMERN LIEGENDES KULTURERBE

Durch die folgende kleine Auswahl der ostpreußischen , zum Teil ruinösen Kirchen in der Oblast Kaliningrad, ausgewählt aus zahlreichen anderen ähnlichen Beispielen, kann man sich eine Vorstellung von der Anzahl und der Beschaffenheit jener Bauwerke machen, die es zu erhalten gälte.

CHRABROVO – (Deutsch: POWUNDEN)

Geografische Lage: 54° 53‘ 28.18“ Nord, 20° 33‘ 52.89“ Ost; –  Früher zugehörig zum

Kreis Königsberg, heute im rayon Gurjevsk (deutsch: Tiergarten-Neuhausen) gelegen, in der Nähe des internationalen Flughafens Kaliningrad. – (Bild 1-2)

Die Kirche zur Hl. Barbara wurde das erste Mal im Jahr 1325 erwähnt.   Das Hauptschiff wurde zwischen 1325 und 1350 errichtet.   Der anschließende Chor datiert vom Ende des 14. Jhdts. Im 15.Jhdt. wurde südwestlich eine Sakristei angebaut. Der in den Westteil des Schiffes integrierte Turm  wurde zwischen 1843 und 1862 vollendet.

Erbaut aus teils verputzten Backsteinen auf einer geschoßhohen Basis aus Natursteinen, zeigt die Kirche an der Westfront des Turms  das für die Bauten des Deutschen Ordens typische Rautenmuster, welches aus doppelt gebrannten Klinkerziegeln gebildet wird. Diese differenzierte Ausführung der Oberflächenstruktur erlaubte im Zusammenwirken mit den herkömmlichen Backsteinen die Realisierung dieser geometrischen (rhomboidalen) Komposition und damit eine Belebung der dekorativen Elemente. Interessant mag auch der Hinweis sein, dass diese dekorativen Elemente auch eine konstruktive Funktion haben. 

Nach dem Kriege war die Kirche unversehrt und wurde als Klub genutzt. Nach einem Brand wurde sie von Offizieren genutzt, um Material für den Bau ihrer Privatgaragen zu gewinnen. Nach einem Unfall wurde der Garnison der weitere Abbruch der Kirche verboten. – Im Frühjahr 1988 sah die Kirche ziemlich trostlos aus: der Turm und das Schiff waren ohne Dach, die Mauern teilweise abgebrochen, Vorbau und Sakristei waren nicht mehr erhalten.[9]

MARJINO, heute meistens “RODNIKI” – (Deutsch: ARNAU)  

Geografische Lage: 54° 42‘ 02.35“ Nord, 20° 40‘ 03.73“ Ost; schon früher zugehörig zum Kreis Königsberg, heute im  rayon Kaliningrad. – (Bild 3-5)    

Die Kirche wurde im 14. Jhdt. errichtet (erste Erwähnung 1322) und ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler dieser Epoche, verwirklicht unter dem Einfluss des Deutschen Ordens. Sie wurde unter Verwendung von Feldsteinen für die Sockelzone, darüber aus  Backsteinen erbaut.   Das Hauptschiff wird von einem schmäleren, polygonalen  Chor abgeschlossen, der in einem ungewöhnlichen 5/8 Schema unterteilt ist. Die Sterngewölbe wurden durch florale Ornamentmalereien verziert. Der im Westen anschließende Turm wird von einem Pyramidendach bekrönt. Die Seitenwände des Kircheninneren waren mit Fresken von hohem künstlerischen Wert ausgeschmückt (“Heilsspiegel”). 

Nach dem 2. Weltkrieg blieb die Kirche unversehrt, aber die Einrichtungsgegenstände entwendet oder zerstört, der Turm wurde zur Ziegelgewinnnung gekürzt. Zwecks Errichtung eines Lagerhauses wurde der Dachstuhl abgebrochen und zur Errichtung einer Zwischenebene verwendet und ein Notdach errichtet. Für die Einfahrt von LKW wurde auch eine große Öffnung in die Chorwand gebrochen.  

Eine deutsche Privatinitiative bemühte sich um die Rettung des Bauwerks, bevor es zu sein würde, aber die Übergabe der Kirche an die Russisch Orthodoxe Kirche hat jede weitere Initiative blockiert. Daher beschlossen die Deutschen – in der Erwartung, dass die mit den Behörden der Oblast getroffenen Vereinbarungen zur Rettung dieses außergewöhnlichen Baudenkmals auch eingehalten würden – , jegliche Maßnahme inklusive der finanziellen Unterstützung einzustellen.[10]

WLADIMIROVO – (Deutsch: THARAU)

Geografische Lage: 54° 33’ 33.47” Nord, 20° 31’ 58.7” Ost; früher zum  Kreis Preußisch

Eylau gehörig, heute im  rayon Bagrationovsk. – (Bild 6) 

Die Kirche aus Backsteinen (auf einer Sockelzone aus Feldsteinen) wurde im 2. Viertel des 14. Jhdts. errichtet und hatte ursprünglich Ziegelgewölbe, die schon früh einstürzten.  Als Ersatz errichtete man eine flache, getünchte Holzdecke.  Die rechteckige Chorwand und die angebaute Sakristei wurden zwischen 1360 und 1380 hinzugefügt. Die Vorhalle im Süden stammt von 1623. Der westlich vorgelagerte Turm sowie Längswände und Chor zeigen z.T. starke, abgestufte (Eck-)pfeiler. Das typische Rautenmuster aus Klinkerziegeln ist an verschiedenen Stellen der Fassade zu sehen.  Der obere Teil des Turms und die Dekorationen der gestuften Giebelwände (Ost und West) stammen aus dem 16.Jhdt. – Im Jahr 1911 wurde die Kirche restauriert, die Gewölbe wurden wieder errichtet, und auch die Chorfassade wurde in die heutige Form gebracht. 

Nach dem 2. Weltkrieg war die Kirche kaum beschädigt; sie wurde als Lagerhaus genutzt. Große Öffnungen wurden in die Außenmauern gebrochen, um die Einfahrt von LKW zu ermöglichen. Das Dach wurde allmählich undicht, und Feuchtigkeit begann das Mauerwerk zu zerstören. Das Gebäude wurde jedoch seinem Schicksal überlassen.  Um 1990 übergaben die Behörden des Dorfes die Kirche einer Firma mit der Auflage, sie zu sanieren und an die Russisch Orthodoxe Kirche zu übertragen .  Außer der Reparatur des Daches erfolgten jedoch keine Maßnahmen; so blieb die Kirche leer und ungeschützt,  und ihr Zustand verschlechtert sich  mit jedem Tag. – Von der Innenausstattung, darunter ein Altar von 1688 und eine Kanzel von 1689, ist nichts mehr vorhanden.[11]

SNAMENSK – (Deutsch: WEHLAU)

Geografische Lage: 54° 37’ 06.06” Nord, 21° 13’ 51.24” Ost; früher zum  Kreis Wehlau  gehörig, liegt der Ort heute im rayon Gvardejsk (deutsch: Tiergarten-Neuhausen) – (Bild 7) Am Zusammenfluss der Flüsse Lava (deutsch: Alle) und  Pregolja (deutsch:  Pregel) gelegen, diente der Ort als Schauplatz mehrerer Kämpfe zwischen den einheimischen Pruzzen und den Truppen des Deutschen Ordens, zwischen Litauern und Schweden, Russen und der Grande Armee Napoleons, und er hat eine gewisse Bedeutung für das Schicksal Preußens (Vertrag von Wehlau, 1657, womit der polnische König Johann II Kasimir die Herrschaft Kurfürst Friedrich Wilhelms von Brandenburg im Herzogtum Preußen bestätigte). –  Im Januar 1945, nach Besetzung durch die Rote Armee, wurde die Stadt während des deutschen Gegenangriffs  weitgehend zerstört. – Unter den durch die Kämpfe weniger beschädigten Gebäuden befand sich auch die Pfarrkirche  St. Jacobi, eine der bedeutendsten Kirchen des Deutschen Ordens.  Die ältesten Teile der Ruine sind der Chor und die Sakristei, erbaut zwischen 1360 und 1380.  Am Beginn des 15.Jhdts. wurden das etwas breitere Hauptschiff und die zwei Seitenschiffe errichtet; die Gewölbe ruhten auf achteckigen Pfeilern aus Backstein. Der Chor war nach   Osten durch eine von Blendnischen gegliederte Fassade abgeschlossen. – Der massive Turm aus Backstein in typischer Ornamentik ist westlich in das Hauptschiff integriert.

Seit 1945 war das Gebäude als Lagerhaus genutzt worden. In den 1960er Jahren versuchte man die Kirche zu sprengen, aber nur die Gewölbe stürzten ein, während die Hauptmauern und der Turm – allerdings ohne Dach – diese Attacke überlebten.- Bis 1994 kümmerte sich niemand um die Ruine; von 1994 bis 1996 erfolgten einige Konservierungsarbeiten, finanziert von ehemals ortsansässigen Deutschen. So wurden die Mauerkronen mit Steinplatten abgedeckt, und der Turm erhielt eine neues, dem Original von 1820 nachgebildetes Blechdach mit sogenannter “Welscher Haube”.[12]

KASCHTANOWO – (Deutsch: ALMENHAUSEN, NEU WALDECK)

Geografische Lage: 54° 29‘ 31.77“ Nord, 20° 48‘ 04.04“ Ost; früher im Kreis Preußisch Eylau (Russisch: Bagrationovsk), heute im rayon Pravdinsk gelegen. – (Bild 8)  

Die 1365 gegründete Pfarrkirche gehörte ursprünglich  zum Kloster der AugustinerEremiten in Patollen im Gutsbezirk Groß Waldeck der Gemeinde Almenhausen , nicht weit von der heutigen polnischen Grenze. Seit der Reformation blieb die Kirche evangelisch.

Das chorlose, rechteckige Schiff bestand aus verputzten Backsteinen auf einer Sockelzone aus Feldsteinen.  Der in die Westseite des Schiffs integrierte Turm zeigt Dekor aus Klinkersteinen und war mit einem pyramidenförmigen Dach bekrönt. Die Ostfassade ist durch Blendnischen geteilt und wird wie die Sockelzone des Turms an den Ecken durch massive, gestufte Stützpfeiler verstärkt. 

Am Ende des 2. Weltkrieges blieb die Kirche fast unversehrt, nur der Turm war durch Artilleriefeuer leicht beschädigt. In der folgenden Zeit wurde die gesamte Inneneinrichtung – darunter ein Flügelaltar von 1596, aus der Werkstatt von Lucas Cranach d.J. , eine Kanzel aus dem Jahr 1719 und die von Johann Josua Mosengel im Jahr 1720 gebaute Orgel – zerstört.  Die Kirche wurde als Lager für Baumaterial genutzt. Der Niedergang des Gebäudes begann in den 1980er Jahren; schon 1990 waren die Dächer in einem prekären Zustand: der Dachstuhl zerfiel und verrottete, und die Mauern begannen zu verfallen. Im Jahr 1996 stürzte das Dach ein und die Kirche wurde vollständig zur Ruine.[13] 

ROMANOWO – (Deutsch: POBETHEN)

Geografische Lage: 54° 53’ 48.39” Nord, 20° 16’ 29.98” Ost; früher im KreisFischhausen, liegt der Ort heute im rayon Svetlogorsk (deutsch: Rauschen) – (Bild 9-10)  

 Der Ort wurde 1258 das erste Mal erwähnt. Die Backstein-Kirche war eine der eindruckvollsten in Samland (nördlich von Königsberg). Zunächst wurde der zweijochige Chor errichtet; das Kirchenschiff mit seinen Maßen 25 mal 9,5m wurde dann Ende des 14. Jhdts. erbaut. Die mit Doppeltürmchen bekrönte, abgetreppte Ostfassade (Chorwand) war durch gotische Blendnischen unterteilt.    Der ebenfalls durch Blendnischen strukturierte Turm wurde im 15. Jhdt. westlich an das Schiff angefügt.   Chor und Hauptschiff wurden Ende des 14. Jhdts.bis Ende des 15.Jhdts. mittels Sterngewölben überdeckt. An der Stelle der ehemaligen Vorhalle existierte noch bis 1987 eine gotische Holztüre in der Nordfassade. 

Die Kirche wurde im 2. Weltkrieg nicht zerstört; nachdem man in die Chorwand eine große Öffnung für LKWs gebrochen hatte, wurde das Gebäude als Düngemittellager genutzt.   Zur Ziegelgewinnung wurde der ursprünglich 4-geschoßige Turm bis auf die Höhe des Kirchenschiffs abgetragen. 1988 existierten nur noch Teile des Dachs: die Gewölbe waren eingestürzt, der gesamte Bau befand sich in beklagenswertem Zustand. Im Jahr 1990 wurde die Russisch Orthodoxe Kirche mit der Erhaltung der Ruine betraut.Trotz eines an der Außenwand des Gebäudes angebrachten Schildes, welches den historischen Wert des Baudenkmals hervorhebt, wurden erste Erhaltungsarbeiten bald wieder eingestellt. Der Verfall der Ruine schreitet also fort.[14] 

KUMATSHJOVO – (Deutsch: KUMEHNEN) 

Geografische Lage: 54° 49‘ 12.83“ Nord, 20° 12‘ 45.41“ Ost; früher im Kreis Fischhausen, heute im rayon  Svetlogorsk (deutsch:  Rauschen) gelegen. – (Bild 11)  

Das Dorf – schon 1390 als Bischofsdorf  erwähnt ( Bischof  von Samland ) – und die Kirche liegen in der Nähe einer Anhöhe (Galtgarben,111m), früher ein beliebtes winterliches Ausflugsziel für die Bewohner von Königsberg. 

Das Hauptschiff  der Kirche und der etwas schmälere und niedrigere Chor wurden Ende des 14. Jhdts. aus Feldsteinen (für die Sockelzone) und aus Backsteinen errichtet. Eine Reihe von teilweise als Fenster genutzter gotischer Blendbögen trägt zur seltenen Form der Gestaltung der südlichen und östlichen Fassaden bei. – Der gleichzeitig im Westen angebaute,  Turm wurde später durch massive Eckpfeiler verstärkt.      . Das Schiff wurde ursprünglich mit Sterngewölben eingedeckt, die aber schon um 1640 einstürzten und durch eine erst im 18. Jhdt. bemalte Holzdecke ersetzt.  Die Inneneinrichtung von einigem künstlerischen Wert, zusammengetragen in der Zeit vom  14. Bis zum 17. Jhdt., ist zerstört.

Auf einem Foto aus den 1950er Jahren ist zu sehen, daß die Kirche unversehrt ist, nur das Ziegeldach des Turmes fehlt.  – 1989 wird die Kirche als landwirtschaftliche Lagerhalle genutzt, an die gesamte Südmauer ist eine Scheune angebaut. In den Ostteil des Chores wurde eine Einfahrt für LKW gebrochen. Der Turm ist großteils zerstört, ebenso der südwestliche Anbau. Die Vorhalle im Norden ist abgerissen, die schöne gotische Tür vermauert. Die Sakristei ist nicht erhalten. Es fehlen Dachziegel, der Dachstuhl ist verrottet, die Nordwand des Chores und die nordöstliche Ecke des Kirchenschiffs verrotten, weil ein Wasserabflußrohre fehlen. – Seit 1994 ist die Kirche ungenutzt.[15] 

PORETSCHJE – (Deutsch: ALLENAU)

Geografische Lage: 54° 25‘ 51.81“ Nord, 21° 02‘ 58.57“ Ost; früher im Kreis Bartenstein (heute Bartoszyce, Polen), heute im  rayon Pravdinsk (deutsch: Friedland). – (Bild 12-13)  Die Kirche steht südöstlich von Pravdinsk (deutsch: Friedland), ca. 3km nördlich der polnischen Grenze. Die Umgebung von Friedland wurde schon in der Ära Napoleons zum Schlachtfeld: 1807 kämpften russische und preußische Truppen gegen letztlich siegreiche französische Battalione. In jüngster Zeit wird diese Schlacht gelegentlich in originalgetreuen Uniformen nachgestellt, und die nachgebaute Miniaturausgabe des Stadtbilds von Friedland dient als Kulisse dieses Spektakels.  Die Kirche von Friedland  ist eines der seltenen   Baudenkmäler in der Region, die noch gut erhalten sind; sie wurde sogar innen ausgemalt.

Die Kirche von Allenau jedoch, errichtet zwischen dem Ende des 14. und dem Beginn des 16. Jhdts., eine kleine, chorlose Kirche aus Feldsteinen und Backsteinen, hat ein trauriges Schicksal: während des 2. Weltkrieges kaum beschädigt (außer einer ziemlich großen Artillerie-Bresche in der Ostfassade), wurde sie bis in die späten 1990er Jahre als Lagerhaus verwendet.  Noch 1989 zeigte der Turm keinerlei Schäden außer einen Artillerieeinschuss an     der Südseite. Die Breschen wurden nie geschlossen; die Sakristei ist zerstört, aber Kreuz und Wetterfahnen am Turm existieren noch. Zumindest bis zum Jahr 2010 existierte auch noch  das Kreuz auf dem fein strukturierten, gestuften und mit kleinen Türmchen verzierten Ostgiebel. Das Fehlen jeglicher Erhaltungsmaßnahmen verursachte zunächst den Verfall und schließlich den Einsturz des Daches. Heute ist die gesamte Kirche bis auf den Turm eine Ruine. 2012 erfolgte der Einsturz des pittoresken Ostgiebels.[16]

SCHELESNODOROSCHNYJ – (Deutsch: GERDAUEN)

Geografische Lage: 54° 21‘ 45.70“ Nord, 21°18‘ 16.93“ Ost; früher im Kreis Gerdauen,   heute im  rayon Pravdinsk (deutsch: Friedland).- (Bild 14-15)   

Die kleine Stadt (“Stadt der Eisenbahn”) war von einem adligen Pruzzen namens Girdaw als Verteidigungspunkt gegründet worden. Die Backstein-Kirche wurde vor der Mitte des 15.Jhdts. errichtet. Die Nordwand des Kirchenschiffs blieb fensterlos, da sie Teil der Stadtmauer war. Der östliche Abschluss des Schiffs (Chor) war als  abgetreppte Querwand mit hohen gotischen Blend- Nischen konzipiert. Der Turm mit seinem Satteldach zwischen zwei Giebeln ist unten mit abgestuften Eckpfeilern verstärkt. Eine südlich angebaute Vorhalle stammt aus späterer Zeit. 

Das Gebäude überlebte den 2. Weltkrieg ohne größere Schäden, außer am oberen Teil des Turms. Zwischen 1948 und 1957 wurde die Kirche als Kulturzentrum (dom kultury) genutzt.  In der Zeit danach war das Gebäude verwaist, stand offen und war daher dem Vandalismus preisgegeben.   Sein Niedergang begann nach einem Brand: in den 1970er Jahren stürzten  Teile der Dächer und der Ostwand ein, 1988 folgte der Einsturz des Dachs der Vorhalle. In den 1990er Jahren existierten sowohl der Turm mit den Mauern des Kirchenschiffs und der Vorhalle als auch die Fundamente der Sakristei. Unterstützt von einem deutschen Zentrum für Handwerk und Konservierung in Fulda, begannen nach der “Wende” Restaurierungsarbeiten geringeren Umfangs: das Dach des Turms wurde repariert, und einige Fehlstellen im Mauerwerk wurden geschlossen.  Seit 1998 kann man über eine stählerne Wendeltreppe die Glockenstube des Turms erreichen.[17] 

OSJORSK – (Deutsch: DARKEHMEN; nach 1938: ANGERAPP)

Geografische Lage: 54° 24‘ 39.70“ Nord, 22° 00‘ 42.48“ Ost; früher im Kreis Darkehmen,   heute im  rayon Osjorsk. – (Bild 16-17) 

Darkehmen wird ab dem Beginn des 17.Jhdts. erwähnt; in den 1730er Jahren diente die Stadt – wie viele andere in der Region – als Unterkunft für viele protestantische Flüchtlinge aus dem Erzistum Salzburg.   –   Auch heutzutage  ist die kleine Stadt noch stolz darauf, im Jahre 1886 als erste in Preußen die Elektrizität eingeführt zu haben.

Leider wurde der früheren evangelischen Kirche, die mitten in der Stadt steht, eine solche Aufmerksamkeit nicht zuteil; die erste Kirche (Holzfachwerk) stammte von 1625. Ein Neubau wurde 1754 eingeweiht, und mit Beginn des Jahres 1836 erolgte zum zweitenmal ein Neubau der Kirche, diesmal nach einem Entwurf, der stark von dem berühmten preußischen Architekten Karl Friedrich Schinkel (1781 – 1841) beeinflusst war. Die Einweihung der Kirche fand am 9.Oktober des Jahres 1842 statt; 1892 wurde auch der Turm vollendet.- Am Ende des II.Weltkriegs war rund ein Drittel der gesamten Stadt zerstört, zum Glück erlitt aber die Kirche keinen Schaden durch die Kampfhandlungen. Da jedoch nach dem Krieg das Gebäude wegen seiner für protestantische Kirchen typischen Innenausstattung, der hölzernen  Galerien,  offenbar nicht genutzt werden konnte, wurden Türen und Fenster zugemauert und niemand kümmerte sich um die Erhaltung des Gebäudes. 

Im Jahr 1991 wurden die Glocken abmontiert – niemand weiß etwas über ihren Verbleib – und seit 1994 ist der fortschreitende Verfall sichtbar: das Dach über dem Hauptschiff ist eingestürzt, und das Turmdach zeigt schwere Schäden, sein Ende ist absehbar.Heute wächst Gebüsch im Inneren der Kirche.[18]  

SALESSJE – (Deutsch: MEHLAUKEN; nach 1938: LIEBENFELDE)

Geografische Lage: 54° 50‘ 35.96“ Nord, 21° 31‘ 14.75“ Ost; früher im Kreis Labiau, heute im rayon Polessk (deutsch: Labiau). – (Bild 18-19)  

Die Kirche – eine Rarität in Ostpreußen – ist ein Werk des Architekten  Friedrich August Stüler (1800 – 1865), der schon am Projekt der Friedenskirche in Potsdam beteiligt war. Er ist auch als Schöpfer vieler bedeutender Monumentalbauten von europäischem Rang bekannt, so z.B. des Neuen Museums zu Berlin oder der Neuen Universität zu Königsberg (heute: Kaliningrad). Stüler realisierte die Ideen von König Friedrich Wilhelm IV von Preußen, der während seiner Reisen nach Italien seine Vorliebe für frühchristliche Basiliken mit freistehendem campanile (Glockenturm) entwickelt hatte. So wurde auch die Kirche von Mehlauken in den 1840er Jahren von Stüler geplant und verwirklicht; sie wurde 1846 eingeweiht. Die Kirche hat also eine gewisse Bedeutung in der Kunstgeschichte, und obwohl sie nach dem II.Weltkrieg fast unbschädigt blieb, bietet sie heute einen traurigen Anblick:   der Innenausstattung völlig beraubt, blieb der Bau schon geraume Zeit ohne jede Pflege, und seit Frühjahr 2012 liegen die Trümmer des Dachstuhls und einer Seitenwand in der Ruine, auf den restlichen Mauern wachsen Bäumchen. Auch am campanile sind  bereits Schäden zu sehen.    

Obwohl der Bau 1993 der Russisch Orthodoxen Kirche  übergeben  wurde, zeugt er heute von einer beklagenswerten Missachtung. Eine Intervention  zugunsten dieses Baujuwels erschiene äußerst wünschenswert, um dieses im Kaliningrader Gebiet einzigartige Beispiel einer “königlich-preußischen” Basilika zu erhalten.[19] 

4. ENTWICKLUNGEN UND NEUE STREITPUNKTE

 „In Italien spricht man wenig über die vom Stapel gelassenen Gesetze in Russland betreffend die Rückgabe von enteigneten Kirchengütern, die nach 1917 vom sowjetischen Staat konfisziert wurden, an die Russisch Orthodoxe Kirche“ (17): [20] ein Brief, veröffentlicht im „Corriere della Sera“ vor einem Jahr, erklärt uns, warum einige der gezeigten Kirchen der Russisch Orthodoxen Kirche anvertraut wurden, wobei in einigen Fällen die bereits begonnenen Restaurierungsarbeiten eingestellt wurden.

 „Die Gesetzgebung der föderalen Regierung hat zunehmend sehr spezifische Erschütterungen im Kaliningrader Gebiet ausgelöst, also sowohl im ehemaligen Ostpreußen als auch in dessen Hauptstadt Königsberg. Hier waren ja die kultischen Gebäude, die nach 1945 Staatseigentum geworden waren, keine orthodoxen, sondern evangelische oder katholische Kirchen. In nicht wenigen Fällen wurden jene Kirchen, die noch nicht zu Ruinen geworden waren, für kulturelle Zwecke wieder instandgesetzt, was der Einwohnerschaft sehr willkommen war. Aber nun entschied die lokale Verwaltung, auch diese Gebäude den Orthodoxen zu übergeben, wie bereits geschehen im Fall der ehemaligen katholischen Kirche, Sitz der Philharmonie Kaliningrad. Es gab Proteste der Bürgerschaft, Stellungnahmen von Abgeordneten der Gebiets-Duma und von Intellektuellen, die sich gegen ein Vorgehen wandten, welches ein von Vielen geschätztes öffentliches Kulturgut bedroht. Warum, so fragt man sich, wählt man für diese Rückgaben ausgerechnet für viel Geld restaurierte Gebäude, während eine große Menge an Gebäuden zur Auswahl stünde, die immer weiter verfallen oder schon halb zerstört sind? Es ist Vielen klar, dass  unter dem Schutzmantel der Orthodoxen Kirche sich viele Geschäftemacher profilieren, die in der Lage sind, von der Gunst zu profitieren, derer sich die Orthodoxie bei der Regierung in Moskau erfreut.“

Die Antwort von Sergio Romano beleuchtet noch einmal die Vorkommnisse von Leopoli in der West-Ukraine, als – zwischen 8. Und 10. März 1946 – Stalin die Einberufung einer Synode verlangte, um die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche zu eliminieren und ihr gesamtes Vermögen den Orthodoxen zu übertragen; er verfolgte damit zwei Ziele, nämlich aus den westlichen Gebieten des Staates einen Vorposten des Papstes zu vertreiben, und zweitens die Russisch Orthodoxe Kirche für ihre Treue gegenüber dem Regime während des Krieges gegen das Dritte Reich zu belohnen. Mit dem Unterschied, so fährt Romano fort, dass – als die UdSSR das Eigentum der Unierten konfiszierte – deren Kirche einige Millionen Gläubige zählte, während heute die Bevölkerung von Kaliningrad fast durchwegs russisch und mehrheitlich orthodox ist. Nach der Eroberung Ostpreußens durch die Rote Armee hatte die UdSSR in der Tat keine Schwierigkeiten, das Territorium zu „entgermanisieren“ […]

„Die Situation scheint sich allmählich zu verändern, seit Wladimir Putin entschied, aus der Enklave eine Art Fenster zu Europa zu machen (18). Im Verlauf einer Reise vor einigen Jahren habe ich das Wiedererscheinen einiger Spuren der deutschen Präsenz entdecken können. Man war gerade dabei, die letzten Arbeiten zur Restaurierung des evangelischen Doms abzuschließen. Die Statue von Immanuel Kant, dem Philosophen von Königsberg, ist zur Ikone der Stadt geworden, und die ehemalige Albertina – die Universität führt heute auch den Namen Kants – erinnert in ihrem Namen an zwei ruhmreiche Persönlichkeiten  Ostpreußens: an den großen Philosophen und an ihren Gründer, Herzog Albrecht von Preußen, Großmeister des Deutschen Ordens.

Aber ich habe außerdem auch eine prunkvolle, russisch orthodoxe Kathedrale gesehen, die vor einiger Zeit im Zentrum der Stadt entstanden ist. Um zum Schluss zu kommen,  […] auch ich glaube, dass die evangelischen und katholischen Kirchen den früheren rechtmäßigen Eigentümern zurückgegeben werden müssten. Aber über die Zahl der Gläubigen, die sie besuchen würden, mache ich mir keine Illusionen.“[21]

Das Problem berührt in Wahrheit nicht nur religiöse Fragen. Die Maßnahmen zur Abtretung des kunsthistorischen Erbes, repräsentiert durch die ostpreußischen Kirchenbauten, an die Russisch Orthodoxe Kirche – die zu diesen Gebäuden keine wie immer geartete geschichtliche, soziale oder kulturelle Beziehung hat – hat viele Proteste von Seiten der lokalen Bürgerschaft hervorgerufen, die sich ohne eine starke Identifikation mit einer bestimmten Ethnie oder einer religiösen Glaubensgemeinschaft entwickelt hat.

Es wurde nicht einmal einer Debatte Raum gegeben, um zu klären, wie die Orthodoxe Kirche ihr neues Eigentum zu nutzen gedenkt, und folglich welches Schicksal die örtlichen Organisationen erleiden werden, die bisher in den gut erhaltenen Gebäuden untergebracht waren, und welche Pläne man für die ruinösen Gebäude hat. 

Auf diese Fragen wurde geantwortet, man könne zusichern, dass es keine größeren Änderungen geben werde. Diejenigen, die sich darauf versteiften, zu fragen, was denn dann der Zweck dieses Eigentumswechsels sein sollte, sind als „German agents“ etikettiert worden.[22]   

Der Wechsel der Eigentümer von Kirchen und Schlössern Ostpreußens, die von der Duma der Orthodoxen Kirche übergeben wurden, bringt auch eine Veränderung der Kultur und der lokalen Gepflogenheiten der zeitgenössischen Bewohner des Kaliningrader Gebiets mit sich.  

Unter den übertragenen Kulturbauten befindet sich das Puppentheater in der zu Ehren von Königin Luise errichteten Kirche, die Philharmonie und ihr Konzertsaal in der ehemaligen katholischen Kirche zur Heiligen Familie, das Ordensschloss in Insterburg und die Kirche von Arnau. Die Entscheidung fiel, ohne die örtliche Gemeinschaft zu berücksichtigen und ohne die Bedeutung in Betracht zu ziehen, die diesen Gebäuden von den benachbarten europäischen Ländern nach wie vor zugemessen wird. 

Im Laufe der Jahre wurde das kulturelle Erbe des alten Ostpreußens in der Oblast Kaliningrad vernachlässigt und dem Verfall preisgegeben, oder es wurde von der neuen Einwohnerschaft neu genutzt, nicht immer in angemessener Weise; jetzt aber wurde es übergeben, wurde gleichzeitig zum Streitobjekt und harrt immer noch seiner angemessenen Wertschätzung.

An dieser Stelle möchte ich meinen Dank all jenen Fotografen ausdrücken, die mir ihre Zustimmung zur Veröffentlichung der Fotos erteilt haben; in besonderer Weise bin ich auch Frau Professor Elena Franchi zu Dank verpflichtet, die mich bei der Zusammenstellung der Texte unterstützt hat. Desgleichen danke ich Olimpia Niglio für ihre wertvollen Hinweise.

ABBILDUNGEN: 


[1] Siehe, z.B., Using Google Earth to monitor threats to archeological sites, 16.März 2011, <http://news.mongabay.com/2011/01315-ghn.html>; Global Heritage Network, <http://ghn.globalheritagefund.org/>.

[2] Siehe <http://www.google.it/intl/it/landing/unesco/>;  <http://whc.unesco.org/en/list> .

[3] Für einen historischen Überblick samt allen für die Bevölkerung relevanten Daten siehe A.Kossert, Damals in Ostpreußen. Der Untergang einer deutschen Provinz, Augsburg, 2011, S. 171ff.

[4] Siehe A. Bachtin, G. Doliesen, Vergessene Kultur, Kirchen in Nord-Ostpreußen. Eine Dokumentation, Husum, S. 26ff

[5] gemäß den Worten des Architekten M.R. Naumow, publiziert in der „Kaliningradskaja Prawda“ vom 30. April 1949, zit. in Kossert, Damals in Ostpreußen, zit. S. 187

[6] Siehe O. Sezneva, Historical Representation and the Politics of Memory in Kaliningrad, Former Königsberg, in „Polish Sociological Review“, 131, 2000, SS. 323-338, z.T. S. 329.

[7] Siehe A. Karpenko, The debate over Kaliningrad’s architectural heritage: an insider’s perspective, in Eurozine, 15. Juni 2011, <http://www.eurozine.com/articles/2011-06-15-karpenko-en.html. 

[8] Bachtin-Doliesen, Vergessene Kultur, a.a.O., S.27; Siehe auch G.J. Asworth, J.E. Tunbridge, Old Cities, new pasts: Heritage planning in selected cities of Central Europe, in „Geojournal“, 49, 1, 1999, SS. 105-116.

[9] Bachtin-Doliesen, Vergessene Kultur, a.a.O., S. 163; Siehe auch M. Antoni, Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler West- und Ostpreußen (Deutschordensland Preußen), München, Berlin, 1993, S. 485

[10] Bachtin-Doliesen, Vergessene Kultur, a.a.O., S. 150; Antoni, Dehio-Handbuch, a.a.O., S. 24-25; siehe auch G. Strunz, Königsberg – Kaliningrader Gebiet, Berlin 2012, S. 200-201; siehe auch www.kuratorium-arnau.net

[11] Bachtin-Doliesen, Vergessene Kultur, a.a.O., S. 215; Antoni, Dehio-Handbuch, a.a.O., S. 609; Strunz, Königsberg – Kaliningrader Gebiet, a.a.O., S.301.

[12] Bachtin-Doliesen, Vergessene Kultur, a.a.O., S. 257; Antoni, Dehio-Handbuch, a.a.O., S. 652; Strunz, Königsberg-Kaliningrader Gebiet, a.a.O., S.208; www.ostpreußen.net 

[13] Bachtin-Doliesen, Vergessene Kultur, a.a.O., S. 206; Antoni, Dehio-Handbuch, a.a.O., S. 16; Strunz,  Königsberg-Kaliningrader Gebiet, a.a.O., S. 304.

[14] ) Bachtin-Doliesen, Vergessene Kultur, a.a.O., S. 66; Antoni, Dehio-Handbuch, a.a.O., S. 482; Strunz,  Königsberg – Kaliningrader Gebiet, a.a.O., S. 163. 

[15] Bachtin-Doliesen, Vergessene Kultur, a.a.O., S. 57; Antoni, Dehio-Handbuch, a.a.O., S. 341; Strunz, Königsberg – Kaliningrader Gebiet, a.a.O., S. 177; www.kumehnen-samland.de.

[16] Bachtin-Doliesen, Vergessene Kultur, a.a.O., S. 33; Antoni, Dehio-Handbuch, a.a.O., S. 684; Strunz,  Königsberg – Kaliningrader Gebiet, a.a.O., S. 309.

[17] ) Bachtin-Doliesen, Vergessene Kultur, a.a.O., S. 76; Antoni, Dehio-Handbuch, a.a.O., S. 203; Strunz, Königsberg – Kaliningrader Gebiet, a.a.O., S. 312; www.ostpreußen.net.   

[18] Bachtin-Doliesen, Vergessene Kultur, a.a.O., S. 45; Antoni, Dehio-Handbuch, a.a.O., S. 23; Strunz,  Königsberg – Kaliningrader Gebiet, a.a.O., SS. 319-320; siehe auch www.ostpreußen.net (dort unter: Angerapp)

[19] ) Bachtin-Doliesen, Vergessene Kultur, a.a.O., S. 180; Antoni, Dehio – Handbuch, a.a.O., S. 362; Strunz,  Königsberg – Kaliningrader Gebiet, a.a.O., S. 258; siehe auch www.ostpreußen.net.; 

[20] Le chiese di Königsberg. Dove sono i loro fedeli?, Brief von S. Tozzi und Antwort von S. Romano im „Corriere della Sera“ vom 16.Januar 2011, gilt auch für die folgenden Zitate, <http://archiviostorico.corriere.it/2011/gennaio/16/CHIESE_KONIGSBERG_DOVE_SONO_LORO_co_9_110 116053.shtml>.

[21] Siehe auch J.C. Moses, The Politics of Kaliningrad Oblast: a Borderland oft he Russian Federation, in „The Russian Review“, 63, 1, Januar 2004, SS. 107-129; P. Savodnik, Kaliningrad, in „The Wilson Quarterly“, 27, 2, Frühjahr 2003, SS. 16-22; C.S. Browning, The Internal/External Security Paradox and the Reconstruction of Boundaries in the Baltic: The Case of Kaliningrad, in „Alternatives: Global, Local, Political“, 28, 5, NovemberDezember 2003, SS. 545-581; C. Connor, Kaliningrad in the New European Order, in „New Zealand Slavonic Journal“, 2001, SS. 211-217; G. Herd, Competing for Kaliningrad, in „The World Today“, 55, 12, Dezember 1999, SS 7-8; F. Coleman, The Kaliningrad Scenario: Expanding NATO tot he Baltics, in „World Policy Journal“, 14, 3, Herbst 1997, SS. 71-75.

[22] Karpenko, The debate, a.a.O.

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