Geschichte

Maria Kudrenko: Bericht zum Jugendworkshop „Auf den Spuren Kants in Königsberg“

Meine erste Bekanntschaft mit den „Freunden Kants und Königsbergs“ war sehr spannend. Ich nahm an dem Workshop „Auf den Spuren Kants in Königsberg“ teil.

Zu Beginn habe ich etwas völlig Anderes von diesem Workshop erwartet. Ehrlich gesagt dachte ich, dass es nur eine normale Konferenz sein würde, mit Vorträgen, Professoren etc. Obwohl durchaus auch mehrere Professoren Vorträge gehalten haben, war die Atmosphäre der Veranstaltung im Kerne anders, als ich erwartet habe.

Unsere Gruppe bestand aus jungen Leuten aus Russland und Deutschland. Und unsere Aufgabe war, Spuren von Kant zu suchen. Und wir haben Orte, an denen der Philosoph war, besucht und viel über Kant und Königsberg erfahren.

Ich lebe schon mein ganzes Leben lang im Kaliningrader Gebiet, aber trotzdem habe ich während unserer Fahrten nach Wesjolowka, Baltijsk und durch Kaliningrad viel Neues entdeckt – auch in mir selbst. Ich erblickte diese Orte von einer ganz anderen Seite, die mir früher unbekannt war.

Es gefiel mir, dass wir nicht nur stumme Zuhörer waren, sondern die Möglichkeit hatten, unsere Meinung zu äußern – das war sogar unsere Pflicht. So haben wir über die Zukunft des Kanthauses in Wesjolowka, den Kulturaustausch zwischen Deutschland und Russland, Philosophie und vieles Anderes diskutiert.

Ich hatte Glück, auch eine der Freunde Kants zu werden, denn diese wunderbare Erfahrung konnte etwas in mir verändern und hat mir viele neue Eindrücke gebracht. Kant und Königsberg sind nun keine ferne Abstraktion mehr für mich, sondern etwas ganz Nahes, Bekanntes.

In diesen fünf Tagen bin ich nicht nur eine Freundin Kants geworden, sondern habe auch neue Freunde gefunden, mit denen ich mich unbedingt erneut treffen möchte.

Ich bin sicher, dass sowohl dieses Programm, als auch dieser Verein sich erfolgreich weiterentwickeln werden, weil sie ein gutes Ziel haben: Unsere Geschichte und unsere Vergangenheit nicht zu vergessen und sich zu vereinigen, um dieses Ziel zu erreichen.

Übersetzung aus dem Russischen: Greta Zeuner

©  2019 Maria Kudrenko

Das könnte Sie auch interessieren:

Foto des Autors: © Julian Kut, Universität Duisburg-Essen Die Debatte fand im Rahmen unserer virtuellen Tischgesellschaft am 04. Februar 2021 statt.

von Svetlana Kolbaneva, Übersetzerin Etwa 2017 erhielt ich von einem befreundeten Kaliningrader Historiker, Denis Dunajewskij, eine Mail mit einem Inhalt, […]

Vortrag in Kaliningrad: Deutsch-russisches Treffen zu Immanuel Kants Geburtstag am  22. April 2008 In den Reigen der Gratulanten zu Immanuel […]

Artikel über Theodor Gottlieb von Hippel der Ältere  für den Königsberger Bürgerbrief Nr. 88 Ende 2015 erhielt ich eine Anfrage […]

Die seit etwa drei Jahren öffentlich geführte Diskussion darüber, ob Immanuel Kant Rassist gewesen sei, bricht nicht ab. Im Hinblick […]

Eine deutsch-russische Jugendgruppe besuchte im April Kaliningrad und begab sich auf eine Spurensuche in die Vergangenheit. Die Frage nach Kant […]

Dass wir uns heute, am Geburtstag Immanuel Kants, zu einem gemeinsamen Essen einfinden, geht auf die Initiative meines Urururgroßvaters William […]

Am 8. Juni 2024 fand in Jarnołtowo (ehemals Groß Arnsdorf, wo Immanuel Kant einige Jahre als Hauslehrer tätig war), eine […]

1.Bedeutung und historischer Hintergrund des Kant-Jubiläums Der 300. Geburtstag Immanuel Kants am 22. April 2024 wird ein Ereignis von weltweiter […]

Scroll to Top