Geschichte

Immanuel Kant, Julius Rupp und Käthe Kollwitz: Drei Königsberger

Ich möchte Ihnen etwas über drei Königsberger erzählen, die miteinander in Verbindung stehen und für uns heute noch von Bedeutung sind. Immanuel Kant (1724-1804) und Julius Rupp (1809-1884) sind beide in Königsberg geboren, haben ihr ganzes Leben lang in Königsberg gewirkt und sind in ihrer Heimatstadt auch gestorben. Käthe Kollwitz (1867-1945), die Enkelin von Julius Rupp, ist in Königsberg geboren und aufgewachsen, ist aber im Jahre 1891, also im Alter von 24 Jahren mit ihrem Mann, dem Arzt Dr. Karl Kollwitz, der auch Königsberger war, nach Berlin gezogen und hat 50 Jahre lang dort mit ihm gelebt. Ihre großen Werke, die sie berühmt gemacht haben, sind in Berlin entstanden. Aber Königsberg hat sie geprägt, und sie hat sich mit ihrer Heimat immer verbunden gefühlt.

Julius Rupp war beeinflusst von den Lehren Immanuel Kants, entwickelte auf dieser Grundlage seine eigenen Gedanken und gab sie an seine Enkelin Käthe weiter. Aber es gab nicht nur diese lineare Verbindung zwischen den drei Individuen. Diese drei Menschen lebten, lernten, arbeiteten, hatten Familien und Freunde in Königsberg. In Königsberg und der ostpreußischen Landschaft wuchsen sie auf, hier fingen sie an zu hören und zu sehen, hier lernten sie sprechen und denken. Ihre Weltanschauung bildete sich in Königsberg.

Ihre Heimatstadt bestand nicht nur aus Häusern und Kirchen, dem Schloss und dem Dom. Sie hatte auch ein geistiges Wesen, das sich ebenso wie die materielle Stadt in Jahrhunderten entwickelt hatte. Ebenso wie die Stadt mit ihren alten Gebäuden war das geistige Königsberg einmalig, unverwechselbar. Der „Genius loci“ oder „Spiritus loci“, der Geist des Ortes, war in der römischen Mythologie ein Schutzgeist, der von dem Ort, den er beschützte, Unheil abwehrte. In der christlichen Tradition bezeichnete „Genius loci“ die geistige Atmosphäre eines Ortes, die durch den Geist der Menschen entsteht, die dort gelebt haben, und umgekehrt auch die Menschen prägt, die an diesem Ort leben. Deshalb kann man sagen: Wenn Immanuel Kant, Julius Rupp und Käthe Kollwitz an einem anderen Ort als Königsberg geboren und aufgewachsen wären, wären sie auch andere Menschen geworden. So wie ihre Sprache sicherlich die typische Königsberger Klangfärbung hatte, so war auch ihr Denken durch die geistige Atmosphäre der Hauptstadt Ostpreußens geprägt.

Betrachten wir einige Elemente der geistigen Atmosphäre Königsbergs. Mein erstes Beispiel ist die Religion.

Ostpreußen wurde von den Deutschordensrittern erobert und in den ersten dreihundert Jahren seines Bestehens beherrscht. Sie waren Mönche in Ritterrüstung, die Armut und Keuschheit geschworen hatten. Sie bauten Burgen, als größte die Marienburg, gründeten Städte, so 1255 Königsberg, und Kirchen, wie 1333 den Königsberger Dom. Sie konnten diese gewaltigen Leistungen in verhältnismäßig kurzer Zeit nur deshalb erbringen, weil sie einen unwandelbaren christlichen Glauben und eine beharrliche Disziplin besaßen. Sie strebten nicht nach persönlicher Bereicherung, sondern taten alles für den Orden und seine Schutzherrin, die Gottesmutter Maria.

Als nach 300 Jahren der Glaube sich änderte und der Ritterorden nicht mehr in die Zeit passte, folgte der letzte Hochmeister, Albrecht von Brandenburg, dem Rat Martin Luthers, wandelte den Ordensstaat in ein weltliches Herzogtum um, heiratete und wurde evangelisch. Ostpreußen war der erste evangelische Staat der Welt. Wie schon bei der Gründung des Ordensstaates war die Religion – jetzt der evangelische Glaube – wieder entscheidend für das Bestehen Preußens. Herzog Albrecht behielt einige Tugenden der Deutschordensritter auch als weltlicher Herrscher bei. Er war tiefgläubig und schrieb Choräle. Der bekannteste steht heute noch im evangelischen Kirchengesangbuch: „Was mein Gott will, gescheh allzeit“. Er holte evangelische Pfarrer ins Land und ließ den Katechismus Martin Luthers ins Pruzzische, Litauische und Polnische übersetzen, damit alle seine Untertanen die Lehren der Bibel kennenlernen konnten, er gründete evangelische Schulen und 1544 die Königsberger Universität. Er nahm Menschen auf, die in anderen Ländern aus religiösen Gründen verfolgt wurden. Damit begründete er eine Tradition, die in Ostpreußen jahrhundertelang bestehen blieb. Holländische Mennoniten, französische Hugenotten, Salzburger Protestanten, russische Altgläubige und russische Juden fanden Zuflucht in Ostpreußen.

Immanuel Kant wuchs in dieser Tradition auf. Seine Eltern waren arme Handwerker und strenggläubige evangelische Pietisten. Kant übernahm ihren Glauben nicht, aber er achtete ihre Überzeugungen und ihr Verhalten. Er sagte:

Man sage jenem Pietismus nach, was man will, genug die Leute, denen er ein Ernst war, zeichneten sich auf eine ehrwürdige Weise aus. Sie besaßen das Höchste, was der Mensch besitzen kann, jene Ruhe, jene Heiterkeit, jenen inneren Frieden, der durch keine Leidenschaft beunruhigt wurde. Keine Not, keine Verfolgung setzte sie in Missmut, keine Streitigkeit war vermögend, sie zum Zorn und zur Feindschaft zu reizen. [1]

Den inneren Frieden, den die Pietisten und so auch seine Eltern durch ein religiös geprägtes Leben erreicht hatten, soll nach der Philosophie Kants jeder Mensch erreichen können, wenn er den Mut hat, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Kant forderte Wahrhaftigkeit, eine Revolution in der Gesinnung im Menschen. [2] Wer ihm dabei folgt, muss mit der Umwandlung seiner eigenen Denkungsart beginnen. Damit das Gute siegt, stellt Kant an jeden Menschen die Forderung, das Böse in seinem eigenen Innern zu bekämpfen und zu besiegen.

Den Weg zu der neuen Denkungsart zeigt nach Kants Meinung nicht eine angeblich von Gott selbst verkündete unfehlbare Religion. Kant glaubte nicht daran, dass es eine richtige Religion gebe, im Vergleich mit der alle anderen falsch seien. In seinem Traktat Zum ewigen Frieden schrieb er:

Verschiedenheit der Religionen: ein wunderlicher Ausdruck! gerade als ob man auch von verschiedenen Moralen spräche. Es kann wohl verschiedene Glaubensarten historischer, nicht in die Religion, sondern in die Geschichte der zu ihrer Beförderung gebrauchten, ins Feld der Gelehrsamkeit einschlagender Mittel und eben so verschiedene Religionsbücher (Zendavesta, Vedam, Koran u.s.w.) geben, aber nur eine einzige für alle Menschen und in allen Zeiten gültige Religion. Jene also können wohl nichts anders als nur das Vehikel der Religion, was zufällig ist und nach Verschiedenheit der Zeiten und Örter verschieden sein kann, enthalten. [3]

Die allein wahre Religion ist nach Kant ein Vernunftglauben. Zu ihr kann jeder Mensch durch Selbstdenken gelangen. In seiner Schrift Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft, die 1793 in Königsberg erschien, lobt er diejenigen Menschen, die den Gottesdienst nicht in äußeren Ritualen, sondern lediglich in der Gesinnung eines guten Lebenswandels zu finden gemeint sind und dem erhabenen Prinzip folgen, wodurch sie sich zu einer (unsichtbaren) Kirche bekennen, die alle Wohldenkende in sich befasst und ihrer wesentlichen Beschaffenheit nach allein die wahre allgemeine sein kann. [4]

Der größte russische Schriftsteller, Leo Tolstoi, hat diesen Gedanken Kants in seinen eigenen Worten wiedergegeben:

Für die wahre Religion (den wahren Glauben) sind nicht die guten Ausführungen über Gott, die Seele, über das, was war und was sein wird, sondern nur eines wichtig: nämlich fest zu wissen, was in diesem Leben zu tun und was nicht zu tun ist.
Nach Kant [5]

Julius Rupp wurde am 13. August 1809, fünf Jahre nach Kants Tod geboren. Er besuchte das Altstädtische Gymnasium, das 1525 als Lateinschule gegründet und 1811 nach dem „Königsberger Schulplan“ von Wilhelm von Humboldt in ein humanistisches Gymnasium umgewandelt wurde. Von 1827 bis 1830 studierte Rupp evangelische Theologie, Philosophie und Geschichte an der Albertus-Universität Königsberg und besuchte danach zwei Jahre lang das Predigerseminar in der Lutherstadt Wittenberg. 1835 wurde er Lehrer für Deutsch, Geschichte und Religion an seiner alten Schule und 1842 Divisionsprediger an der Schlosskirche, der Kirche der Garnison Königsberg. Er habilitierte sich für Philosophie und Literaturgeschichte und war bis 1851 Privatdozent, dann Honorarprofessor an der philosophischen Fakultät der Albertina.

Im Jahre 1845 kam es zu einem schweren Konflikt zwischen ihm und der Kirchenleitung, weil Rupp eine strikte Trennung zwischen Staat und Kirche forderte, sich also gegen die protestantische Staatskirche wandte, deren Oberhaupt der König von Preußen war. Rupp forderte eine Kirche, in welcher das Gewissen allein das Recht hat, allen historischen Glauben auszulegen und anzuwenden, und in welcher zweitens die Aufgabe einer Erneuerung des Menschenlebens

allein zum Inhalt der kirchlich-religiösen Arbeit und Wirksamkeit gemacht wird. [6] Damit folgte Rupp aufs Wort den Lehren Immanuel Kants. In seinem Aufsatz Kants Stellung zur Reform des Christentums (1857) schrieb Rupp:

Zum Ausgangspunkte für die Reform des Christentums war von Kant das Gewissen gemacht; … als das Ziel der Reform des Christentums bestimmte er endlich die Herstellung einer Kirche, welche besser als die bestehenden Kirchen der Idee des inneren Gottesreichs, der ethischen Gemeinschaft der Menschen, der unsichtbaren Kirche zu dienen imstande ist. [7]

Leo Tolstoi, der ebenso wie Julius Rupp die Philosophie Immanuel Kants studierte, hat sich ganz ähnlich ausgedrückt:

Der Aberglaube des Staates besteht im Glauben daran, es sei notwendig und wohltätig, dass eine Minderheit von Müßiggängern über die Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung herrsche.
Der Aberglaube der Kirche besteht in dem Glauben, eine religiöse Wahrheit, die den Menschen unaufhörlich erläutert wird, sei ein für alle Mal erklärt, und dass angesehene Leute, die sich das Recht angeeignet haben, den Menschen den wahren Glauben beizubringen, sich im Besitz dieser einzigen, ein für alle Mal ausgedrückten religiösen Wahrheit befänden. [8]

Wegen seiner abweichenden Ansichten verlor Rupp seine Stelle als Lehrer und als Pfarrer. Er gründete die freie evangelische Gemeinde, deren Prediger er wurde. Er begründete auch das mit der Lehre Kants und erklärte:

Der Mensch muss die Pflicht, die er gegen die Menschheit hat, anerkennen und erfüllen durch seinen Eintritt in eine ethische Gemeinschaft. Es muss sich, wie Kant sagt, ein Volk Gottes bilden.
Die Kirche, welche die Idee einer solchen Gemeinschaft darstellt, muss stets unsichtbar bleiben. Ihre Kennzeichen sind Allgemeinheit, Lauterkeit, Freiheit und Unveränderlichkeit. Aus der ganzen Menschheit muss ein solches Volk Gottes werden, wenn der Sieg des Guten gesichert sein soll. [9]

Käthe Kollwitz beschrieb diese Freie Gemeinde in ihren autobiographischen Aufzeichnungen:

Die religiöse Basis der Freien Gemeinde war die reine Lehre Christi. Philosophisch schloss sie sich Kant an. Die Gemeindemitglieder hatten einmal wöchentlich ihre Zusammenkünfte, zu welchen jedermann Zutritt hatte und in welchen religiöse Fragen besprochen wurden. Die Sonntagsfeiern bestanden in von Rupp vorgetragenen Predigten, die immer wieder auf die sittliche Freiheit zurückgingen. [10]

In dieser freien christlichen Gemeinde ist Käthe Kollwitz aufgewachsen. Über die Sonntagsversammlungen der Freien Gemeinde, an denen sie teilnahm, schrieb sie:

Rupp ging fast ausschließlich auf das Matthäus-Evangelium zurück. Die Wunder erklärte er nicht rationalistisch, sondern er überging sie. Der Auszug der vier Evangelien, den die Kinder der Freien Gemeinde besaßen, war gewissermaßen die reine Morallehre, wie Rupp sie durch Jesus der Welt offenbart glaubte. Das Matthäus-Evangelium lernten wir gründlich kennen und die wichtigsten Aussprüche lernten wir auswendig. [11]

Warum berief sich Rupp vor allem auf das Matthäus-Evangelium? Die Antwort kann nur lauten: wegen der Bergpredigt, die sich nur im Matthäus-Evangelium findet. Die Lehre Jesu in der Bergpredigt enthält die Grundsätze der unsichtbaren Kirche, die Immanuel Kant gefordert hat und die Julius Rupp in der Freien Gemeinde verwirklichen wollte. Die Freie Gemeinde war keine Sekte, sondern eine Vereinigung freier Menschen, die eine Keimzelle für die Gemeinschaft aller Menschen guten Willens sein wollte. Diese ideale Gemeinschaft hatte mit dem alten Kirchenglauben nichts mehr zu tun. Für Käthe Kollwitz führte ein direkter Weg von der Königsberger Freien Gemeinde zum Sozialismus. 1924 schrieb sie in einem Brief:

Mein Großvater Rupp starb, als ich siebzehn Jahre alt war, also habe ich ihn noch ganz gekannt und ein lebhaftes Erinnerungsbild. … Ich möchte sagen, dass ich in diesen Jahren Großvater und Vater, als von beiden abstammend, in mir fühlte. Den Vater in unmittelbarer Nähe, weil er für mich der Hinüberführer zum Sozialismus war, Sozialismus verstanden als ersehnte Bruderschaft der Menschheit. Hinter dem aber stand Rupp, die Persönlichkeit in der Beziehung nicht zur Menschheit, sondern zu Gott. Der religiöse Mensch. [12]

In ihren Lebenserinnerungen beschrieb Käthe Kollwitz einige Persönlichkeiten in der Freien Gemeinde, weil sie ein Bild geben wollte, wie der Mutterboden beschaffen war, auf dem wir Kinder uns entwickelten. Es war, glaube ich, ein gesegneter Boden. [13] Sie schließt ihre Erinnerungen mit den Worten: Im Grunde fühlte ich immer heimatliche Liebe, Verbundenheit und Dankbarkeit. – „Wohl dem, der seiner Väter gern gedenkt.“ [14]

Das zweite Beispiel für den Zusammenhang zwischen den Auffassungen von Immanuel Kant, Julius Rupp und Käthe Kollwitz, die auch kennzeichnend für die Kultur Ostpreußens und Königsbergs waren, ist die Pflicht.

Pflicht ist nach Kant nicht etwas, das dem Menschen von außen auferlegt wird, von Gott oder vom Staat; Pflicht ist das Gesetz, das sich ein Mensch aus freiem Entschluss selbst gibt und nach dem er allein deswegen handelt. Pflicht kann es nicht sein, nach dem eigenen Glück zu streben oder sich von Lustobjekten in der Sinnenwelt bestimmen zu lassen, sondern nur, nach einem Gesetz zu handeln, das für alle gilt. Kant nannte es das Grundgesetz der reinen praktischen Vernunft:

Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Princip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne. [15]

Wer ein moralisch guter Mensch sein will, folgt, wenn er etwas als Pflicht erkennt, keiner anderen Triebfeder weiter …, als dieser Vorstellung der Pflicht selbst …. [16]

Wenn allein der kategorische Imperativ dem Willen eines Menschen zum Gesetz dient, dann ist ein solcher Wille völlig unabhängig von dem Naturgesetz der Erscheinungen, dem Gesetz der Kausalität. Eine solche Unabhängigkeit, so sagt Kant, heißt Freiheit im strengsten, d.h. transzendentalen Sinne: Also ist ein Wille, dem die bloße gesetzgebende Form der Maxime allein zum Gesetze dienen kann, ein freier Wille. [17]

Kant war über vierzig Jahre lang Lehrer der Weltweisheit an der Universität zu Königsberg. Er wirkte durch seine Vorlesungen, an denen Studenten aller Fachrichtungen und ebenso Geschäftsleute, Offiziere und andere teilnahmen, durch seine Bücher und durch sein Auftreten in der Gesellschaft Königsbergs. Über vierzig Jahre lang wurden in Preußen Männer als Beamte, Pfarrer, Juristen und Universitätsdozenten angestellt, die von ihm unterrichtet worden waren. Unzählige mehr lernten Kants Lehren durch seine Schüler kennen, wurden Schüler seiner Schüler und hatten selbst wieder Schüler, denen sie die Lehren Kants weitergaben. Die Lehre Kants, der Mensch solle seine Pflicht erkennen und aus freiem Willen danach handeln, wurde zu einem Merkmal des preußischen Wesens.

Julius Rupp, der von 1827 bis 1830 an der Albertina Philosophie studierte, empfing Kants Lehren durch die Vermittlung von zwei oder mehr Generationen seiner Schüler. Es ist erstaunlich, wie vollständig und richtig Rupp seinen großen Königsberger Landsmann verstand. Entsprechend dem Gedankengang Kants erklärte Rupp, man müsse

die bisher geltenden Vorstellungen von Religion aufgeben und begreifen, daß dieselbe nur in unmittelbarer Verbindung mit dem Gesetze der Pflicht richtig verstanden werden könne. [18] …
Die Forderung der Pflicht, welche die praktische Vernunft enthält, ist unbedingt. …
So führt das sittliche Bewußtsein zur Religion, die nichts anderes ist als der Glaube an die unbedingte Möglichkeit der Übereinstimmung von Sollen und Können … [19]

Julius Rupp hat in seinem Leben unbeirrt getan, was er als seine Pflicht erkannt hatte, auch wenn er dadurch große Nachteile in Kauf nehmen musste, ja sogar mehrmals ins Gefängnis kam. Vor dem Königsberger Dom steht ein Gedenkstein für ihn mit seinem Relief, eine der frühesten plastischen Arbeiten seiner Enkeltochter Käthe Kollwitz. Darunter steht sein Lebensmotto:

WER NACH DER WAHRHEIT, DIE ER BEKENNT, NICHT LEBT, IST DER GEFÄHRLICHSTE FEIND DER WAHRHEIT SELBST.

Käthe Kollwitz ist ihrem Großvater gefolgt und hat in ihrem Leben das getan, was sie für ihre Pflicht hielt. Am 15. Februar 1915, drei Monate, nachdem ihr Sohn Peter im Ersten Weltkrieg in Flandern gefallen war, schrieb sie in ihr Tagebuch:

Ich bin Träger und Entwickler eines Samenkorns. … Da ich nun aber Träger sein soll, will ich treu dienen. – Seitdem ich das erkannt habe, ist mir fast heiter und viel fester zumute. Ich d a r f  nicht nur meine Arbeit vollenden – ich s o l l sie vollenden, Das scheint mir der Sinn von alle dem Gerede über Kultur. Sie entsteht nur durch Ausfüllen des Pflichtenkreises durch den Einzelnen. Wenn jeder seinen Pflichtenkreis erkennt und ausfüllt, kommt e c h t e s Wesen heraus. Die Kultur eines ganzen Volkes kann schließlich auf nichts anderes aufgebaut sein. [20]

Wie wichtig die Pflicht für Julius Rupp war, zeigt sich darin, dass er auf seinen Grabstein die Worte setzen ließ:

Der Mensch ist nicht zum Glück geboren, sondern daß er seine Pflicht erfülle. [21]

Das dritte Element, das Immanuel Kant, Julius Rupp und Käthe Kollwitz miteinander und mit ihren Mitbürgernverband, ist ihre Wertschätzung der einfachen Menschen. Auch das entsprach der preußischen Tradition. Julius Rupp schrieb:

Die deutsche Bevölkerung, die dem Orden nach Preußen gefolgt war, achtete schon im Mittelalter auf nichts mehr, als auf Erhaltung ihrer verbrieften Rechte. [22]

Herzog Albrecht sorgte dafür, dass möglichst alle seine Untertanen die Grundsätze des evangelischen Glaubens in ihrer eigenen Sprache kennenlernten, und richtete ihnen Schulen ein. Immanuel Kant wuchs in einer armen Handwerkerfamilie auf und empfing die ersten moralischen Lehren von einer einfachen Frau, seiner Mutter. Sein Schüler und Biograph Reinhold Bernhard Jachmann berichtete:

’Meine Mutter’ , so äußerte sich oft Kant gegen mich, ‚war eine liebreiche, gefühlvolle, fromme und rechtschaffene Frau und eine zärtliche Mutter, welche ihre Kinder durch fromme Lehren und durch ein tugendhaftes Beispiel zur Gottesfurcht leitete. … Ich werde meine Mutter nie vergessen, denn sie pflanzte und nährte den ersten Keim des Guten in mir, sie öffnete mein Herz den Eindrücken der Natur; sie weckte und erweiterte meine Begriffe, und ihre Lehren haben einen immerwährenden heilsamen Einfluss auf mein Leben gehabt.’ [23]

Man könnte also sagen: Die Lebensansichten und Einsichten einer einfachen Frau aus dem Volke sind durch die Vermittlung ihres großen Sohnes grundlegender Bestandteil der bedeutendsten Philosophie der Neuzeit geworden. Diese Elemente der Lehre Kants müssten demnach auch ungelehrten Menschen verständlich sein. Kant selbst scheint es so zu sehen, wenn er schreibt:

Aber verlangt ihr denn: daß ein Erkenntnis, welches alle Menschen angeht, den gemeinen Verstand übersteigen und euch nur von Philosophen entdeckt werden solle?“ Und er fährt fort:“… daß die Natur in dem, was Menschen ohne Unterschied angelegen ist, keiner parteiischen Austeilung ihrer Gaben zu beschuldigen sei, und die höchste Philosophie in Ansehung der wesentlichen Zwecke der menschlichen Natur, es nicht weiter bringen könne, als die Leitung, welche sie auch dem gemeinsten Verstande hat angedeihen lassen. [24]

Kant erklärt einen einfachen Mann, der nach Grundsätzen handelt, selbst einem höchst intelligenten Menschen, der das nicht tut, für überlegen:

Mit einem Worte: Wahrhaftigkeit im Inneren des Geständnisses vor sich selbst und zugleich im Betragen gegen jeden Anderen, sich zur obersten Maxime gemacht, ist der einzige Beweis des Bewußtseins eines Menschen, daß er einen Charakter hat; und da diesen zu haben das Minimum ist, was man von einem vernünftigen Menschen fordern kann, zugleich aber auch das Maximum des inneren Werths (der Menschenwürde): so muß, ein Mann von Grundsätzen zu sein (einen bestimmten Charakter zu haben), der gemeinsten Menschenvernunft möglich und dadurch dem größten Talent der Würde nach überlegen sein. [25]

Die große Achtung, die Kant für einen anständigen Menschen empfand, hat er in folgende Worte gekleidet:

F o n t e n e l l e sagt: V o r e i n e m V o r n e h m e n b ü c k e i c h m i c h, a b e r m e i n G e i s t b ü c k t
s i c h n i c h t. Ich kann hinzu setzen: Vor einem niedrigen, bürgerlich gemeinen Mann, an dem ich eine Rechtschaffenheit des Charakters in einem gewissen Maße, als ich mir von mir selbst nicht bewußt bin, wahrnehme, b ü c k t s i c h m e i n G e i s t, ich mag wollen oder nicht und den Kopf noch so hoch tragen, um ihn meinen Vorrang nicht übersehen zu lassen. [26]

Julius Rupp ist seinem Meister auch in diesem Punkt gefolgt, indem er schrieb:

… wenn das Gewissen oder die praktische Reform zum Ausgangspunkte der religiösen Reform gemacht wird, die zum Zweck derselben zu übernehmende Arbeit aufhört, ein Vorrecht der Gelehrten oder auch nur der sogen. Gebildeten zu sein, daß die Teilnahme an dem Werke der religiösen Reform von Bedingungen abhängig gemacht wird, deren Erfüllung Jedem ohne Ausnahme und Unterschied ermöglicht ist. … Es handelt sich bei jener Forderung um die Anerkennung jenes in einem der neutestamentlichen Sammlung eingefügten Briefe verkündeten Grundsatzes, daß es für die Zwecke des Evangeliums keinen Unterschied zwischen Herren und Knechten, Gelehrten und Ungelehrten usw. geben dürfe, um die Anerkennung und Durchführung des Grundsatzes, daß Jeder in jedem Volke für die Aufgabe des Evangeliums von der Natur den gleichen Beruf und die gleiche Befähigung erhalten habe. [27]

So wie Immanuel Kant als Philosoph und Julius Rupp als Theologe eine Vorliebe für einfache, unverbildete Menschen hatten, so fühlte sich Käthe Kollwitz als Künstlerin zu den Arbeitern hingezogen. In ihren Lebenserinnerungen schreibt sie, wie dankbar sie ihren Eltern dafür war, dass sie es ihr und ihrer Schwester Lise erlaubten, stundenlang nachmittags in Königsberg herumzustreifen:

Dieses scheinbar planlose Bummeln war der künstlerischen Entwicklung sicher förderlich. Wenn meine späteren Arbeiten durch eine ganze Periode nur aus der Arbeiterwelt schöpften, so liegt der Grund dazu in jenen Streifereien durch die enge, arbeiterreiche Handelsstadt. Der Arbeitertypus zog mich, besonders später, mächtig an. … Ich habe es später … bedauert, in Königsberg nicht so lange geblieben zu sein, bis ich alles dort herausgeschöpft hatte, was ich hätte herausschöpfen können. [28]

Über ihre künstlerische Entwicklung in Berlin nach ihrem ersten großen Erfolg schrieb sie:

Das eigentliche Motiv aber, warum ich von jetzt an zur Darstellung fast nur das Arbeiterleben wählte, war, weil die aus dieser Sphäre gewählten Motive mir einfach und bedingungslos das gaben, was ich als schön empfand. Schön war für mich der Königsberger Lastträger, schön waren die polnischen Jimkies auf ihren Witinnen [29], schön war die Großzügigkeit der Bewegungen im Volke. Ohne jeden Reiz waren mir Menschen aus dem bürgerlichen Leben. [30]

Das vierte Element, das für Immanuel Kant, Julius Rupp und Käthe Kollwitz von größter Bedeutung war, ist der Frieden. Kants Traktat Zum ewigen Frieden, 1795 in Königsberg erschienen, bleibt für immer ein praktisches Lehrbuch der Friedenspolitik. Kant zeigt darin, dass es möglich ist, zu einem Zustand des ewigen Friedens zu gelangen, und dass die Menschen die Pflicht haben, diesen Zustand anzustreben, wenn sie nicht untergehen wollen. Er hat diese Botschaft im letzten Absatz seines Traktats zusammengefasst:

Wenn es Pflicht, wenn zugleich gegründete Hoffnung da ist, den Zustand eines öffentlichen Rechts, obgleich nur in einer ins Unendliche fortschreitenden Annäherung wirklich zu machen, so ist der ewige Friede, der auf die bisher fälschlich so genannte Friedensschlüsse (eigentlich Waffenstillstände) folgt, keine leere Idee, sondern eine Aufgabe, die, nach und nach aufgelöst, ihrem Ziele (weil die Zeiten, in denen gleiche Fortschritte geschehen, hoffentlich immer kürzer werden) beständig näher kommt. [31]

Auch hier hat Julius Rupp sich bemüht, Kants Ideen in die Tat umzusetzen. Er gründete 1850 in Königsberg den ersten deutschen Friedensverein. Der Verein wurde schon im Jahr darauf verboten, aber Rupp hat seine Vorstellungen in zahlreichen Zeitungartikeln dargelegt, die es wert sind, heute noch gelesen zu werden. Man muss bedenken, dass im Jahre 1850 Deutschland, wie so oft in seiner Geschichte, nicht vereinigt war, sondern aus etwa drei Dutzend Staaten bestand, von Preußen und Österreich, den größten und mächtigsten, über Bayern und Sachsen bis zum Fürstentum Waldeck-Pyrmont. Rupp zeigte politische Entwicklungsmöglichkeiten für Deutschland auf, die von einem erstaunlichen Weitblick zeugen. In der Versammlung des Königsberger Friedensvereins am 13. November 1850 sagte er:

Welche Wirkung würde es haben, wenn Deutschland es zu seinem Beruf machte, die Idee des ewigen Friedens in völkerrechtlicher Beziehung zu vertreten? Diese Frage hat natürlich keinen Sinn, wenn man annähme, daß der gegenwärtige Zustand sich erhält, in welchem Deutschland nichts als ein geographischer Name ist. Dies kann und will ich nicht glauben und Sie sicher ebensowenig. Wir fassen also den Fall ins Auge, daß Deutschland wieder wird, was es vor Zeiten gewesen, ein einiges Deutschland, e i n großer Körper, dessen Bewegungen alle der Ausdruck eines und desselben Geistes und Wirkens sind, und für diesen Fall behaupte ich, daß es kein Volk gibt, das für die Idee des allgemeinen Völkerfriedens mehr zu wirken vermöchte, als unser deutsches Volk. [32]

Rupp vertrat die Ansicht, das deutsche Volk würde

… den allgemeinen Frieden nicht nur dadurch sichern, daß es eine unübersteigliche Scheidewand zwischen der östlichen und westlichen Großmacht Europas bildete, sondern es würde stark genug sein, jeden Krieg, den es nicht wollte, zu verhindern. [33]

Wir wissen, dass es im 20. Jahrhundert leider ganz anders gekommen ist. Julius Rupp hat im Jahre 1850 aber auch diese Möglichkeit vorhergesehen. Sein kurzer Aufsatz Deutschland und der Völkerfriede enthält eine so genaue Analyse der damaligen Lage und der Zukunft Deutschlands in Europa, dass man Rupp geradezu als Hellseher bezeichnen kann. Ich will ihn deshalb ausführlich zitieren:

Unter den Hindernissen eines unerschütterlichen Völkerfriedens nimmt eine der ersten Stellen der Patriotismus ein, ich meine das, was man gewöhnlich unter diesem Worte versteht.
Man wirft den Friedensfreunden oft vor, daß sie unpraktische Träumer seien. Gerade umgekehrt, der Friede ist eine der ersten Forderungen des gesunden Menschenverstandes, eines der ersten Bedürfnisse des praktischen Lebens; während die romantischen Träumereien in denjenigen Richtungen zu Hause sind, die sich der Idee des Völkerfriedens entgegenstellen.
… Ist der Nationalstolz, auf den sich der Patriotismus gründet, nicht stets ein Tummelplatz aller nationalen Vorurteile, Einfälle und Phantasien gewesen! Jede Nation dünkt sich vorzüglicher als die andere, wähnt sich zu Ruhm und Größe bestimmt, glaubt sich zur Herrschaft über die Nachbarn von der Vorsehung berufen. Wer sieht nicht, wie in diesen romantischen Grundanschauungen und Empfindungen des Patriotismus hundert Antriebe zu Streit und Kampf verborgen sind, die nur eine günstige Gelegenheit brauchen, um hervorzubrechen und alles in Flammen zu setzen!
Sieht man auf diesen Patriotismus, so ist Deutschland mit seinen wüsten Träumen von der Wiederherstellung seiner ehemaligen Größe, mit seiner sinnlosen Verachtung gegen Polen und die übrigen östlichen Nachbarvölker ein Haupthindernis eines allgemeinen europäischen Friedens. … Die Ereignisse in der Provinz Posen im Frühjahr 1848 haben aufs neue bewiesen, was wir … von einem Zusammenstoß der deutschen und slavischen Nationalität zu erwarten haben, so lange Deutschland die Erinnerungen an seine hundertjährigen Gewalttätigkeiten
gegen die östlichen Nachbarvölker immer wieder auffrischt, statt sie durch eine gänzlich veränderte Stellung zu ihnen in Vergessenheit zu begraben.
… Wird das deutsche Volk der Freiheit wert, erstarkt es wieder in seinem Innern durch die Achtung des Rechts,… erhebt es sich wieder zu einem Gesamtstreben und Gesamtbewußtsein, zu politischer Einheit; so macht seine Lage es zum gefährlichsten Gegner des europäischen Völkerfriedens oder zu einem unüberwindlichen Verteidiger desselben. Mitten zwischen den slavischen Nationen im Osten und den romanischen im Westen, im Herzen Europas ist das deutsche Volk, wenn es sich von seinem Patriotismus befreit hat und deshalb über niemanden herrschen will, der natürliche Schiedsrichter und Vermittler in allen Streitigkeiten des Ehrgeizes und der Eroberungssucht. Andern Völkern hat das Schicksal andere Aufgaben gestellt; dem deutschen Volke ist die des Friedensstifters geworden.
[34]

Die Enkelin von Julius Rupp, die deutsche Künstlerin Käthe Kollwitz, hat durch ihre Kunst die Aufgabe einer Friedensstifterin übernommen. Was Immanuel Kant und ihr Großvater Julius Rupp mit klugen Worten begründet haben, hat sie in einer Zeichnung auf einem Plakat mit drei Worten zusammengefasst: Nie wieder Krieg! Dagegen gibt es keine Argumente. Dieses Gebot ist eine Pflicht im Kantischen Sinne, die jeder Mensch erfüllen muss.

Zum Abschluss gebe ich noch einmal Julius Rupp das Wort und zitiere den letzten Absatz aus seinem kleinen Buch „Immanuel Kant. Über den Charakter seiner Philosophie und das Verhältnis derselben zur Gegenwart“, das er 1857 veröffentlichte, um damit Geld für das Kantdenkmal in Königsberg zu sammeln. Er schrieb:

Gewiss, das Reich der Freiheit, von dem Kant spricht, ist nichts anderes, als das Gottesreich auf Erden, das Jesus von Nazareth gründen wollte, …
Indem wir in unserer Religionsgesellschaft an der allgemeinen Aufgabe des menschlichen Geschlechts arbeiten, zu der Jesus von Nazareth alle Völker der Erde berufen hat, erfüllen wir zugleich eine Pflicht, die unserer Stadt als dem Geburtsort Kants obliegt. Ja, meine Freunde, wenn das, was wir erstreben, einst verwirklicht sein wird, wenn einst alles, was in unserer Stadt lebt, durch den Glauben an die Freiheit zu einer wahren menschlichen Gesellschaft vereinigt sein wird, dann wird man sagen können, Königsberg hat seinem Kant ein Denkmal errichtet, wie er es verdient.
[35]

Heute, liebe Kaliningrader, leben Sie in dieser Stadt, dem Geburtsort Kants und ebenso dem Geburtsort von Julius Rupp und Käthe Kollwitz. Die Pflicht, daran zu arbeiten, alles, was in Ihrer Stadt lebt, durch den Glauben an die Freiheit zu einer wahren menschlichen Gesellschaft zu vereinigen, obliegt deshalb jetzt Ihnen. Wir, die Freunde Kants und Königsbergs, werden dabei mitarbeiten. Gemeinsam werden wir in unseren Herzen unserem Kant ein Denkmal errichten, wie er es verdient. Wir handeln damit gleichzeitig im Sinne von Leo Tolstoi. Das ist das Besondere an dieser Stadt, dass sich hier die größten Gedanken aus Deutschland und aus Russland zusammenfinden.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Kaliningrad/Königsberg, den 10. September 2016
© Gerfried Horst

Anmerkungen:

[1] Zitiert in: Julius Rupp, Immanuel Kant. Ueber den Charakter seiner Philosophie und das Verhältniß derselben zur Gegenwart. Königsberg, 1857, S. 22
[2] Immanuel Kant, Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft, Akademie Ausgabe (Ak.), Berlin 1907, Kants Werke, Band VI, S. 53
[3] Immanuel Kant, Zum ewigen Frieden. Ein philosophischer Entwurf, Ak. Band VIII, S. 367, Anmerkung
[4] Immanuel Kant, Die Religion …, loc. cit., S. 176
[5] Lev Nikolaevič Tolstoj: Gedanken Immanuel Kants. Anhand der Originalvorlagen aus dem Russischen zurückübertragen, eingeleitet und herausgegeben von Alexei Nikolaevič Krouglov, Stuttgart 2016, S. 86, Nr. 215
[6] Julius Rupp, Kant’s Stellung zur Reform des Christentums, Königsberg i. Pr. 1904, S. 20
[7] Ebenda
[8] Толстой Л. Н., Путь жизни, Мoskau 2010, S. 10 (übersetzt vom Verfasser)
[9] Julius Rupp, aaO, S. 14
[10] Käthe Kollwitz, Die Tagebücher 1908-1943, Anhang: Autobiographische Aufzeichnungen, S. 750
[11] Käthe Kollwitz, Aus meinem Leben. Ein Testament des Herzens, Freiburg 1991, S. 37
[12] Ebenda, S. 180-181
[13] Käthe Kollwitz, loc. cit., S. 43
[14] Ebenda
[15] Immanuel Kant, Kritik der praktischen Vernunft, Ak. Band V, Berlin 1913, S. 54
[16] Immanuel Kant, Die Religion …, loc. cit., S. 47
[17] Immanuel Kant, Kritik der praktischen Vernunft, loc. cit., S. 51-52
[18] Julius Rupp, Kant’s Stellung zur Reform …, S. 9
[19] Ebenda, S. 12
[20] Käthe Kollwitz, op. cit., S. 71
[21] Ebenda, S. 81
[22] Julius Rupp, Der preußische Landtag 1813, in: Gesammelte Werke, Neunter Band, Leipzig 1911, S. 354
[23] Reinhold Bernhard Jachmann, Immanuel Kant gescildert in Briefen an einen Freund, Darmstadt 1993 (Neudruck), S. 143 (Neunter Brief)
[24] Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, A 831
[25] Immanuel Kant, Anthropologie in pragmatischer Hinsicht, Ak. Band VII, Berlin 1907, S. 295
[26] Immanuel Kant, Kritik der praktischen Vernunft, loc. cit., S. 136
[27] Julius Rupp, Kant’s Stellung zur Reform…, loc. cit., S. 10-11
[28] Käthe Kollwitz, op. cit., S. 33-34
[29] Witinnen waren einfache Holzkähne oder Flöße, auf denen vor dem Ersten Weltkrieg im Frühjahr Hülsenfrüchte, Getreide u. a. aus Litauen und Polen über die Flüsse, die in die Memel mündeten, und dann durch die Elchniederung über Deime und Pregel nach Königsberg transportiert wurden. Eigentümer der Witinnen waren meist Juden, die Einheimische aus den litauischen oder polnischen Dörfern, die sog. Dschimken in Dienst nahmen. In Königsberg wurden nicht nur die auf den Witinnen herbeigeschafften Waren, sondern auch die Bretter, aus denen die Flöße bestanden, verkauft. Die Dschimken zogen dann durch das Sackheimer Tor hinaus zu Fuß zurück in ihre Heimat.
[30] Ebenda, S. 52
[31] Immanuel Kant, Zum ewigen Frieden, loc. cit., S. 386
[32] Julius Rupp, Stellung Deutschlands zum Friedensverein, in: Gesammelte Werke, Neunter Band, S. 504
[33] Ebenda.
[34] Julius Rupp, Deutschland und der Völkerfriede, loc. cit., S. 511-512
[35] Julius Rupp, Immanuel Kant. Ueber den Charakter seiner Philosophie …, S. 50

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